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Anekdoten aus unserer ehemaligen Schulstube

15. Mai 2022
Ab Mitte der 70-er Jahre war es nicht mehr der Schulzahnarzt, der den Zustand der Zähne der Kinder kontrollierte, sonder es kam die fahrbare Schulzahnklinik. So stand alljährlich ein bunt beschrifteter Container vor dem Schulhaus. Darin war eine moderne Zahnarztpraxis. Auf Kosten der Gemeinde wurden die Zähne der Schüler und Schülerinnen untersucht. Der Befund und ein allfälliger Kostenvoranschlag wurden den Eltern mitgeteilt. Kaputte Zähne konnten, während der Schulzeit, direkt vom Klinikzahnarzt repariert werden.
Auch das liebenswerte Mejeli hatte zwei Löcher in seinen Zähnen. Die Reparatur war überstanden, aber ein bis zwei Tage danach sollten die reparierten Stellen poliert werden. So lange konnte die Zahnklinik natürlich nicht in Mellikon bleiben. Deshalb vereinbarte ich mit der Zahnärztin, dass ich die Kinder nach Rietheim, dem nächsten Klinikstandort, bringen würde.
Am Nachmittag, gleich nach der Schule, lud ich Mejeli und sein Gschpänli in mein Auto und führte sie nach Rietheim. Der Weg führte damals durch den Flecken. Am Westende des Fleckens gab es damals noch einen Bahnübergang mit Barriere. Die war geschlossen als wir ankamen und wir mussten warten. Rechts von uns stand das lange Gebäude der ehemaligen OCO-Schuhfabrik. Damals war darin der Küchenhersteller "Kägi" untergebracht.
Mejeli las aufmerksam die grossen Anschriften am Gebäude und sagte begeistert:" Ou lueged si Herr Kolb wa do schtoht! Kägi Küüchen! MMMhh!" Und sie rieb sich voller Lust ihr Bäuchlein.
(Text von Stefan Kolb)
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