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1. Augustfeier 2019

(sko) Als vor gut dreissig Jahren das Melliker Mehrzweckgebäude gebaut wurde, sahen die Pläne vor, auf dem neu entstandenen Platz, zwischen dem ehemaligen Schulhaus und dem Mehrzweckgebäude, eine kleine Linde zu pflanzen. Diese ist mittlerweile zu einem stattlichen Baum herangewachsen. Unter diesem konnte sich fast die ganze, grosse Gästeschar, welche die Melliker Bundesfeier besuchte, in den kühlen Schatten setzen.

Die vier Melliker, Sebastian Althoff, Jacques Fuchs, Koni Spuhler und Matthias Wiesmann übernahmen es, die Bundesfeier zu organisieren. Dabei wurden sie von vielen Leuten aus dem Dorf unterstützt. Es ist tatsächlich so, freiwillige Helfer findet man in Mellikon immer.

Die 1.Augustfeier begann um 17.30 Uhr. Die Festwirtschaft wurde eröffnet. Gleichzeitig begann die Musikgesellschaft Rekingen mit ihrem Konzert. Dirigent Daniel Hehl hatte ein unterhaltsames Programm zusammengestellt. Das Repertoire umfasste traditionelle Stücke aus der Blasmusikliteratur, aber auch aus der Welt des Schlagers oder aus der Rock- und Popszene. Beachtenswert der grosse Anteil an jungen Musikanten in dieser Band, welche offenbar mit den erfahrenen Musikern bestens harmonieren. Dem Publikum gefiel es und deshalb wurde auch freudig Applaus gespendet. Mit der Nationalhymne beendeten die Rekinger Musiker ihren Programmteil.

Jacques Fuchs begrüsste die grosse Gästeschar und freute sich, dass wieder über 100 Leute zur Bundesfeier gekommen sind. Gleichzeitig bedankte er sich bei allen Helferinnen und Helfern, für Salate und Desserts und bei der Pro Mellikon, welche auch in diesem Jahr die Kosten fürs Essen und die alkoholfreien Getränke übernahm.

Inzwischen war das Buffet vorbereitet worden und alle durften sich am Salatbuffet und mit Geschnetzeltem und „Chnöpfli“ bedienen. Das Essen mundete vorzüglich und es wurde für ein Weilchen deutlich leiser unter der Linde.

Nach dem Essen kündigte Jacques Fuchs den diesjährigen Festredner, Herrn Robert Obrist, an. Obwohl ihn von den Anwesenden nur die wenigsten kennen, stellte sich bald heraus, dass Herr Obrist sehr wohl Beziehungen zu Mellikon hat. Er erzählte, dass Gemeindeammann Rolf Laube und Diplom Bio-Landwirt Dani Böhler, vor einigen Jahren, als sie die Landwirtschaftliche Schule in Frick absolvierten, bei Lehrer Obrist in der Klasse waren.
Heute sitzt Robert Obrist im grossen Rat als Vertreter der grünen Partei, deren Fraktionspräsident er auch ist.
In seiner viel beachteten Rede waren unsere Klimaprobleme ein grosses Thema. Schon 1876 sei das erste Umweltschutzgesetz in Kraft getreten, das „Bundesgesetz über die Oberaufsicht des Bundes über die Forstpolizei im Hochgebirge.“ Künftig sollte nicht mehr Holz geschlagen werden, als nachwächst.
Globalen Problemen kann man nur mit globalen Übereinkünften begegnen. Doch die Mehrheit der Menschen zeigt zu wenig Handlungsbereitschaft. Viele Politikerinnen und Politiker kapitulieren vor diesen Herausforderungen. Oft wird die Ernsthaftigkeit der Thematik verneint und es wird auf die sogenannte Eigenverantwortung verwiesen, oder es werden zu kleine Schritte als Kompromiss vorgeschlagen. Mit dieser Einstellung hat der Redner, wie er offen gestand, als Wissenschaftler und als Politiker grosse Mühe. Mit dem Schlusssatz:“ Machen wir vorwärts, stehen wir zum Konflikt, befassen wir uns aber mit den Fakten und schaffen neue Mehrheiten!“ beendete Robert Obrist seine starke Rede und der grosse Applaus zeigte ihm, dass die Leute ihn verstanden hatten.

Langsam setzte die Abenddämmerung ein. Das herrliche Dessertbuffet wurde eröffnet und mit einem feinen Käfeli konnte man die kleine aufkommende Müdigkeit bekämpfen. Wie jedes Jahr wurde das „Melliker-Lied“ gesungen bevor sich die Eltern mit ihren Kindern zum Lampionumzug versammelten.
Viele blieben noch ein Weilchen sitzen und benutzen die Möglichkeit zum Plaudern, doch nach und nach lichteten sich die Reihen, es wurde immer dunkler und eh man sich versah hatten die kräftigen Heinzelmännchen schon die schweren Festbänke ins Feuerwehrmagazin getragen. Bald machten auch die fleissigen Frauen in der Küche das Licht aus. Eine sehr schöne Bundesfeier war vorbei.